Vorwort: Erst vor wenigen Wochen abgeschlossen hätte ich nie gedacht, daß mein Text „Leben in einem anachronistischen Zeitalter“ in Sachen Verhalten und Verantwortung von Politik Realität wird. Weltweit tritt der gesunde Menschenverstand sowie eine verständnisvolle Dialogbereitschaft weiter in den Hintergrund. Als Beispiel dienen dazu einerseits gerade der vergangene Bundestagswahlkampf in Deutschland andererseits das Auftreten der neuen amerikanischen Administration.
Das Hauen und Stechen nimmt weiter zu. Das Geblöcke verhindert jedes Verständnis füreinander. Auseinandersetzungen werden immer persönlicher und aggressiver. Um von sich abzulenken werden keine Lösungen von Problemen oder Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprochen, sondern gezielt a priori Forderungen jedweder Art aufgestellt, die eine Fähigkeit zu Kompromissen nicht erkennen lassen. Besonders herauszuheben das Verhalten der neuen amerikanischen Administration, welches das erste bedeutende Beispiel von einer gedanklichen Verrohung und Umkehrung von Fakten in der westlichen Welt darstellt. Allein die Äußerungen zu Annexionen anderer Nationen, zeigen die brutale Nähe zum Gedankengut früherer verbrecherischer Despoten. Die Art und Weise wie diese jetzt neue Administration aktuell politische Entscheidungen in Form verkommener Reality Shows präsentiert ist verabscheuungswürdig, verantwortungslos und gefährlich. Es führt nur weiter zur Entfremdung, fördert Dialogverweigerung, Gewaltbereitschaft und kann Beeinflussungen in Gesellschaften der westlichen Welt bis hoch zu den Führungseliten verursachen.
LEBEN IN EINEM ANACHRONISTISCHEN ZEITALTER -oder was man dagegen tun muß
Seit den 2020er Jahren ist eine zunehmende Dynamik rückwärts gerichteter Entwicklungen der Zivilisation in der westlichen Welt zu bemerken. Immer mehr der führenden einflußreichen Klassen aus Politik, Religion und Business agieren verstärkt und unverantwortlich mit Mitteln, mit denen sie ihre eigentlichen Aufgaben die sie für die Gesellschaft hätten konterkarieren. Es wird auf höchster Ebene attackiert, gelogen, diffamiert, betrogen und mißbraucht. Ähnliches Verhalten ist eben nicht nur in autokratischen Teilen der Welt obsolet, sondern hat mittlerweile die vermeintlich stabilen demokratischen Gesellschaften erreicht und somit Hass und Hetze anstatt Dialog oder ernsthafte Auseinandersetzung in weiten Teilen zum Status quo manifestiert.
Unglücklicherweise erreichen diese Formen des Umgangs in Parlamente und kommunalen Institutionen, anderen gesellschaftlichen sowie privaten Ebenen. Eine Verrohung im Umgang hat sich auf vielen Teilen innerhalb der westlichen Welt im Miteinander nicht nur medial durchgesetzt. (Siehe die autokratischen und undemokratischen globalen Strömungen von Nationen jedweder Größe) Diese von Großmannssucht befallen anachronistischen denkenden Machthaber sitzen über historischen Geoplänen und überlegen wie sie sich andere Länder oder Teile anderer Länder bei passender Gelegenheit abhängig oder einverleiben können.
Und diese Art des Vorlebens, Denkens und Umgangs färbt im großen Maße auch auf Teile der Bevölkerung in Europa ab. Die sich motiviert sieht, ähnlich aggressives Verhalten sowie Respektlosigkeit im Alltagsleben an den Tag zu legen. Verbale und brutale Gewalt gegen Andersdenkende, gegen Polizei, Rettungsdienste, Gewalt in Arztpraxen, Krankenhäusern kommunalen Einrichtungen, unbeteiligte Passanten und innerhalb von Familien ist an der Tagesordnung. Es gibt sicherlich noch mehr Beispiele für das derzeitige rohe und verabscheuungswürdiges Verhalten von weiteren Gruppen. Von den radikalen religionsgetriebenen, uneinsichtigen, irrationalen Fanatikern der Religionsfront gar nicht zu reden. Anachronismus heißt Verrohung.
Es ist leider wahr, daß sich positive Veränderungen der derzeitigen Verhältnisse nicht kurzfristig einstellen werden, Resignation kommt aber nicht in Frage. Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass sich solche Verhältnisse und Anachronismen nur temporär halten konnten, meist kläglich und manchmal leider auch unter großen Opfern gescheitert sind. Daher müssten aktuell sämtliche Kräfte in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ernsthaft und mit vielen Maßnahmen im Bildungswesen wie Schulen, Universitäten, öffentlich rechtlichen Medien und anderen gesellschaftlichen Einrichtungen Einfluss nehmen, um Dialogbereitschaft,Toleranz, Moral, Respekt und grundlegendes menschliches Verhalten im Sinne von Menschenrechten und demokratischen Umgangsformen zu lehren. Eine Verantwortung die sich, a priori, eigentlich von selber versteht und sogar verfassungsrechtlich einzuklagen wäre.
Ein armseliges Negativ-Beispiel von unterlassener Verantwortung liefern die Module der großen Tech-Konzerne, die mit ihren Erfindungen der sogenannten sozialen Medien einen großen Anteil an der Verrohung des Umgangs in der westlichen Welt dynamisiert haben. Jetzt überlassen sie gerade der jungen Generation ihre Produkte an denen sie unvorstellbares Geld verdienen. Kümmern sich aktuell kaum um die negativen Auswirkungen des Umgangs mit ihren Produkten. Sie könnten auf ihre Nutzer und Käufer moralisch und charakterlich Einfluß nehmen, aber es nicht tun um ihr Geschäftsmodel nicht zu gefährden. Ihr Argument ist, dass Jedweder ob jung oder alt Herr seiner Sinne ist, daher auch im Umgang mit den neuen Technologien. Diese Auffassung soll darüber hinwegtäuschen keine Verantwortung für für die Auswirkungen ihrer Produkte zu haben. Beispielhaft: Dabei übersehen sie, dass ihre Plattformen von Kindern und Jugendlichen mit der Problematik ihrer Altersentwicklung, oder von Kriminellen, politischen Scharlatanen, geistig Verwirrten und anderen hass- und gewaltbereiten Zeitgenossen mit ihren verabscheuungswürdigen Zielen mißbraucht werden. Daher muss die Nutzung und Beobachtung von Accounts der sozialen Medien durch die Technik- und Mediengiganten freiwillig mit vorgenommen werden.
Allein staatlichen Institutionen die Verantwortung von Beobachtung, Regulierung und Anleitungen für ein verantwortungsvollen Umgang mit diesen Produkten zu überlassen, kehrt die Verantwortung für die sozialen Medien ins Absurde. Die Produkte sind nicht von Staaten produziert worden. Ein erhebliches freiwilliges Einzahlen in einen zu gründenden Fond dieser Tech-Giganten könnte zu einer Entlastung und Mitfinanzierung von Maßnahmen führen, um in Bildungsbereichen Mittel für zusätzlicher personeller Unterstützung, speziell in Schulen, zur Verfügung zu stellen. Somit mehr und bessere Aufklärungsarbeit bezüglich der Nutzung von sozialen Medien als bisher zu ermöglichen. Eine solche Begleitung hat mit einer Einschränkung von Meinungsfreiheit nichts zu tun und könnte zu einem ausgewogeneren Meinungsbild der User führen. Aber das allein wird nicht ausreichen.
Um ein verantwortungsvolles, soziales und respektvolles Verhalten im menschlichen Umgang wieder zu erlangen, müssen in allen Bereichen der westlichen Gesellschaften mit vereinten Kräften Lösungen entwickelt werden, die ein Umdenken des Umgangs miteinander aller Schichten unserer Gesellschaften zum Ziel haben müssen. Ein anachronistisches Denken entspricht nicht der Natur des Menschen. Der Hang zum Anachronismus der heutigen Zeit ist unfassbar. Gerade den Anachronismus der neuen Generation heutiger Machthaber, die sich an das Denken früherer Diktatoren und Eroberern orientieren und deren unterdrückendes Tun nacheifern, um dabei doch ihr nur eigenes territoriales und wirtschaftliches Interesse oder Beides im Auge haben.
Unser Widerstand muß dazu führen Anachronisten mit ihren manipulativen Lügen zu entlarven und ihren Unterstützern Informationen einer neutralen Bewertung vermeintlicher polemischer Aussagen zu ermöglichen. Nutzen wir unsere demokratisches Möglichkeiten auf Basis unserer Verfassung und stoppen rückwärts gerichtetes Verhalten und Denken. Einzig der gesunde Menschenverstand zählt. Eine ideologische oder anachronistische Weltanschauung korrumpiert und ist immer der Anfang vom Ende.
Gerade in Europa müssen sich Regierungen, Parteien, Wissenschaft, Wirtschaft, unabhängige Organisationen auf ein gewaltfreies Verhalten, verbal wie physisch, verständigen und der Bevölkerung vorleben. Europa ist vor anachronistischem Verhalten zu schützen. Unser kulturell vielfältiger Kontinent, konnte sich Immer und trotz extremer grausamer Kriege und anderer Widerstände über viele Jahrhunderte entwickeln und behaupten. Die Aufklärung des siebzehnten Jahrhunderts hat dazu einen erheblichen Beitrag geleistet. Diese hat die Entwicklung eingeleitet, die bisher das Denken in Europa am nachhaltigsten positiv geprägt und beeinflußt hat. Wir haben Frieden auf unserem Kontinent seit mehr als einem halben Jahrhundert und der war nur zu sichern, indem wir jedwedes anachronistischen Bedürfnis aufgrund unserer Verfassungen und Einsichten verhindert haben. Die europäische wirtschaftliche Innovationskraft der letzten vier Jahrzehnte ist ein wichtiger Baustein des gesellschaftlichen Standards des Kontinents. Das europäische Bildungswesen ebenso. Daher: Historisches Wissen kann in jungen Jahren dazu führen, Entwicklungen der Welt besser zu verstehen um Anachronismus zu verhindern. Das heißt nicht die Aufgabe von Traditionen aufzugeben, solange diese einen übergeordneten Wert und ein gewaltfreien Verständnis für eine Gesellschaft meint. Die Nutzung des ethischen gesunden Menschenverstandes gehört die absolute Priorität! Empörung alleine reicht nicht. Es geht um Resilienz.